MTB-Tour: Sylvensteinspeicher zum Rotwandsattel

MTB-Tour: Sylvensteinspeicher zum Rotwandsattel

Die Karwendel-Tour mit Abschluss am Badeplatz

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Mountainbiken ab vom Schuss, ein wunderbares Karwendel-Panorama und zum Abschluss ein erfrischendes Bad. Genau das bietet diese Runde zwischen Sylvensteinspeicher und Achensee. Auch für Einsteiger ein ideales Terrain.

Münchner Hausberge – Da denkt man unwillkürlich an Stau in Richtung Alpenrand, volle Wanderparkplätze und überlaufene Almhütten. Zumindest letzteres kann man auf dieser Mountainbike-Runde ausschließen. Es gibt nämlich keine. Fast jedenfalls. Die anderen Punkte sind nur abhängig davon, um welche Uhrzeit man am Start steht. Hier gilt: Je früher, desto besser. Die fehlenden (bewirtschafteten) Almhütten haben auf jeden Fall ihr Gutes. Denn wenn keine Einkehr lockt, ist generell weniger los auf den Wegen. Und überhaupt hat ein echter Biker seine Jause im Rucksack dabei.

Der frühe Vogel fängt den Wurm: Es ist noch nichts los auf den Wegen. Und die Auffahrt ist in morgendlicher Kühle genussvoller, als bei brütender Mittaghitze

Der Ausgangspunkt Sylvensteinstausee zählt zwar zu den beliebtesten Zielen der Münchner, ist an schönen Wochenenden aber dennoch nicht ganz so überlaufen wie der benachbarte Walchensee. Die Badestelle in Fall könnt ihr euch für eine Abkühlung nach der Tour gleich vormerken! Kurzer historischer Rückblick: Das heutige Dorf Fall am südlichen Ende der Brücke wurde während der Flutung des Sees Ende der Fünfzigerjahre vom ehemaligen Isar-Ufer weg eine Etage höher gelegt.

Gespenstisch: Bei extrem niedrigem Wasserstand tauchen die Grundmauern des alten Dorfs Fall aus dem Schlamm auf. Zuletzt bei Reparaturarbeiten am Damm im Winter 2015/2016

Die Tour startet am Wanderparkplatz Dürrachstraße und folgt anfangs dem leicht steigenden Tal der Dürrach Richtung Süden. Die schroff eingeschnittene Dürrachklamm zeugt von den Erosionskräften des Wassers. Nach 8 Kilometern überquert man beim Forsthaus Aquila die österreichische Grenze. Die Bewirschaftung der Jausenstation wurde im Jahr 2020 leider aufgegeben. Aber Essen währe ohnehin zu diesem Zeitpunkt die falsche Entscheidung, denn bei Kilometer 9,2 verwandelt sich die sanfte Steigung in eine seriöse Kletterpartie. Und die ersten anderthalb Kilometer sind mal richtig steil! Hier dürften wohl nur E-Biker durchgehend im Sattel bleiben. Zum Glück rollt es nach einer kurzen Senke deutlich angenehmer bis zum Rotwandsattel.

Moderate Steigung im Almgelände
Das Ziel im Blick

Mit jeder Alm die man passiert – insgesamt vier während des Anstiegs – wird die Aussicht grandioser. Bis das Panorama am Rotwandsattel seinen Höhepunkt erreicht. Es gibt kaum einen schöneren Platz für eine Rast, als am Holzkreuz-Bankerl. Jetzt zahlt sich auch die mitgebrachte Jause im Rucksack aus. Denn nur wenn man Glück hat, ist die kleine Almhütte am Pass geöffnet und es gibt eine Brotzeit. Am Horizont ziehen die Gipfel des Karwendel eine gezackte Linie, links und rechts ragen unmittelbar Demeljoch und Juifen auf, immerhin fast 2000 Meter hoch. Der Rotwandsattel ist damit auch ein perfekter Ausgangspunkt für Bike + Hike Abenteuer.

Karwendel-Kulisse: Am Rotwandsattel hat sich der Hergott einen Premiumplatz ausgesucht

Nach ausgiebiger Würdigung des Panoramas folgt die rauschende Abfahrt ins Achental. Hier gilt allerdings Vorsicht, besonders für E-Biker. Denn der lose Schotter verleitet zu höherem Tempo als es ratsam ist. Und nur allzu leicht schiebt das schwere Gerät in den Kurven Richtung Außenrand. Gute Gelegenheit für Einsteiger, das Dosieren der Bremsen zu üben. Man mündet beim Gasthof Hagen ins Tal der Walchen und folgt ihrem Lauf zurück zum Sylvensteinspeicher. Aber kein Finale ohne Highlight! Zwischen Grenze und dem See hat der Bergbach eine schroffe Klamm in den Fels gefressen. Und wer die Augen offen hält, findet so manche Badegumpe und sogar kleine Sandstrände.

Wildes Wasser: Die Walchenschlucht ist an manchen Stellen nur wenige Meter breit

Tour Daten

Länge: 40,9 km
Höhenmeter: 1110 m
Höchster Punkt: 1525 m
Start: Fall am Sylvenstein Stausee
Wegbeschaffenheit: Größtenteils Schotterwege, kurze Stücke auf Pfaden und auf Asphalt


Hinweis

Der Autor hat diese Tour selbst durchgeführt und nach bestem Wissen aufbereitet. Zustand und Wegbeschreibung (GPS-Track) entsprechen dem Tag der Befahrung. Alle Angaben dennoch ohne Gewähr. Jegliche Haftung wird ausgeschlossen.