Kaufberatung: Die richtige Rahmengröße finden

Kaufberatung: Die richtige Rahmengröße finden

Die wichtigsten Faktoren für die Wahl der richtigen Rahmengröße

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Eine der häufigsten Fragen, die wir gestellt bekommen, ist die Frage nach der richtigen Rahmengröße. Worauf muss man achten? Was, wenn man zwischen zwei Größen liegt? Wir versuchen, dich kurz und bündig darüber aufzuklären, was bei der Größenwahl wichtig ist.

Die Wahl der richtigen Rahmengröße beim Fahrrad ist entscheidend. Eine falsche Größe kann zu schlechten Fahreigenschaften, ungesunder Haltung und sogar Schmerzen beim Radfahren führen. Viele Hersteller und auch wir von RABE Bike bieten Rahmengrößen-Rechner oder Größentabellen an, die eine Orientierung zur Rahmengröße in Relation zur Körpergröße geben sollen.

In den meisten Fällen sind die Größenrechner recht akkurat und geben, bei korrekt ausgemessenen Körperproportionen, die richtige Rahmengröße oder richtigen Rahmengrößen aus. Ja, tatsächlich kann man auch zwischen zwei Größen liegen und hat dann schlussendlich die Wahl.

Liegst du zwischen zwei Größen

Hast du keine außergewöhnlichen Proportionen, ist die Lösung relativ leicht. Das Bike mit dem kleineren Rahmen hat einen kürzeren Radstand und ein kürzeres Steuerrohr, was sich durch ein agileres Fahrverhalten und eine sportliche Sitzposition äußert. Umgekehrt wirkt das größere Rad durch den längeren Radstand und das längere Steuerrohr etwas laufruhiger und du sitzt entspannter. Du kannst also entscheiden, welches Fahrverhalten und welche Sitzposition dir eher zusagt.

Auf die folgenden drei Kriterien solltest du achten, wenn du dir bei der Rahmengröße doch nicht so ganz sicher bist, oder es keinen Größenrechner für dein Wunschbike gibt.

Außergewöhnliche Körpergröße oder Proportionen

Viele Menschen entsprechen proportional nicht dem „Norm-Menschen”. Bei Menschen mit einem langem Oberkörper und kurzen Beinen wird es schwierig eine besonders sportliche Sitzposition zu erzeugen, denn sie sitzen verhältnismäßig tiefer im Bike und somit ist der Lenker tendenziell höher. Ist eine entspannte Sitzposition gewünscht, ist meist der größere Rahmen die bessere Wahl, vorausgesetzt das Sitzrohr ist nicht zu lang, was gerade bei Mountainbikes mit Vario-Stütze problematisch werden kann. Soll das Bike sehr sportlich sein, muss die größere Torsolänge eventuell durch einen längeren Vorbau kompensiert werden.

Personen mit längeren Beinen werden fast immer zum größeren Rahmen greifen. Die größere Sitzhöhe lässt auch den größeren Rahmen verhältnismäßig sportlich wirken, dabei kann die Länge des Oberrohrs mit einem etwas kürzeren Vorbau kompensiert werden, damit die Sitzposition nicht zu gestreckt wird. Bei Frauen mit langen Beinen lohnt es sich, spezielle Modelle für Damen in Betracht zu ziehen.

Bist du außergewöhnlich groß oder klein, wird nicht nur die Rahmengröße, sondern auch die Geometrie des Bikes sehr wichtig. Nicht jeder XXL- oder XS-Rahmen eines Herstellers ist genauso groß wie der eines anderen. Daher ist es wichtig, die Geometrien zu vergleichen und festzustellen, welches Bike wirklich groß oder klein genug ist. Für besonders große Biker sind hierzu Reach und Stack zu beachten. Kleine Biker sollten Reach, Sitzrohrlänge und Überstandshöhe in den Geometrie-Tabellen der Hersteller beachten.

Fahreigenschaften des Bikes

Gerade im Mountainbike-Sport spielt man momentan gerne mit den Rahmengrößen. Ein langes Bike gibt mehr Laufruhe und vermittelt dadurch mehr Sicherheit in schnellem oder ruppigem Gelände. Damit auch kleinere Fahrer größere Rahmen fahren können, werden die Sitzrohre an modernen Mountainbikes verhältnismäßig kurz gehalten.

Rennrad-Profis wählen meist eine kleinere Rahmengröße als üblich, damit sie sportliche Sitzpositionen einnehmen können und aerodynamischer werden. Die fehlende Oberrohrlänge wird durch einen längeren Vorbau ausgeglichen. Falls du also sehr sportliche Ambitionen hast und körperlich flexibel genug bist, ist das eventuell auch eine Option für dich.

Einsatzgebiet

An Touren- und Trekkingbikes lassen sich die unterschiedlichen Einsatzzwecke gut veranschaulichen. Fährt man lange Touren oder sogar Mehrtagestouren, so profitiert man von einer etwas gemäßigteren Sitzposition und der Laufruhe eines größeren Rahmens. Nutzt man das Trekkingrad für die Fahrt in die Arbeit und muss sich durch enge Straßen und Autos in der Stadt navigieren, ist die Agilität und Flinkheit eines kompakten Rahmens von Vorteil.

Dont´s!

Mit Vorbaulängen und Sattelpositionen kann man relativ großen Einfluss auf die Sitzposition nehmen, das muss jedoch in einem sinnvollen Rahmen passieren. Schiebt man den Sattel auf den Rails nach hinten, vergrößert man effektiv den Abstand zwischen Sattel und Lenker und die Sitzposition wird gestreckter. Dafür ist die Veränderung der Sattelposition jedoch nicht gedacht. Mit dem Versatz des Sattels wird die Position des Knies über dem Pedal eingestellt. Schiebt man den Sattel nach hinten um das Bike „länger zu machen“, verändert man zwangsläufig auch die Knieposition und kann dort Probleme verursachen.

Statt mit dem Versatz des Sattels, wird die Länge des Bikes mit der Vorbaulänge variiert. Am Vorbau ist es jedoch wichtig, nicht in die Extreme zu gehen. Ist das Rad sportlich ausgelegt, hat es ein kurzes Steuerrohr und somit eine tiefe Lenkerposition. Das sollte man nicht durch einen Vorbau mit sehr großer Erhöhung kompensieren. Zu große Veränderungen des Vorbaus nehmen starken Einfluss auf das Lenk- und Fahrverhalten des Bikes und sie sollten daher nicht zu weit von den Standard-Längen abweichen. Mehr als 20mm in Länge und Höhe bedeuten schon eine relativ starke Veränderung.

Zusammengefasst:

Die richtige Rahmengröße hängt zum einen von deiner Körpergröße und deinen Proportionen ab, zum anderen aber auch von den Fahreigenschaften, die du von deinem Bike erwartest. Die Auswahl zwischen zwei Größen muss jedoch immer in einem sinnvollen Fenster stattfinden. Ist der kleinere Rahmen viel zu kompakt, um damit komfortabel Touren fahren zu können oder der größere Rahmen so groß, dass du ihn kaum handeln kannst, so solltest du auf jeden Fall auf die jeweils andere Alternative ausweichen.