E-Bike: Bosch Displays im Vergleich

E-Bike: Bosch Displays im Vergleich

Was unterscheidet Kiox, Purion und Nyon?

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Der E-Bike Antrieb kann sein volles Potenzial erst dann ausspielen, wenn er sich komfortabel bedienen lässt. Bosch hat für jeden Anspruch das richtige Display im Programm. Wir haben die drei beliebtesten Modelle verglichen.

Ohne das Display ist der Antrieb eines E-Bikes nicht viel wert. Der Mini-Computer am Lenker ist quasi das Gehirn des Motors. Die Firmware in seinem Mikrochip beherbergt in erster Linie die Informationen für den Antrieb, also wie kräftig er unterstützen soll. Diese so genannten Modi sind ansatzweise vergleichbar mit dem Gaspedal beim Auto. Je nach Modell kann ein Display aber noch viel mehr leisten. Das Spektrum reicht von den Funktionen eines herkömmlichen Fahrradcomputers, zum Beispiel Anzeige von Geschwindigkeit oder zurückgelegter Distanz, bis hin zum Luxus eines Navigationsgeräts. Nicht zu vergessen E-Bike-spezifische Werte wie Akku-Ladestand oder Motorleistung in Watt. Abermals ein Vergleich zum Auto: Die Bosch Displays besitzen eine (USB-) Schnittstelle, mit deren Hilfe ein Fachhändler den Zustand des Systems checken kann (Fehlerprotokoll). Auch ist es möglich, die Firmware darüber zu aktualisieren. Damit kommt man stets in den Genuss der neuesten Features, zum Beispiel verbesserter Motor-Laufeigenschaften.

Remote Control – Alles im Griff

Die neue LED-Remote kann auch ganz ohne Display genutzt werden.

Beim Radfahren gilt es der Sicherheit, stets beide Hände am Lenker zu haben. Das Display sitzt jedoch in der Regel in der Mitte des Cockpits im Bereich des Vorbaus. Schon alleine, damit der Bildschirm im idealen Blickfeld sitzt. Es wäre gefährlich und umständlich, für jede Bedien-Aktion eine Hand vom Griff zu lösen und ans Display greifen zu müssen. Zumal Aktionen wie das Wechseln des Unterstützungsmodus relativ häufig benötigt werden. Deshalb besteht die Kommandozentrale meist aus zwei Geräten: Dem Display selbst und der Remote Control (Fernbedienung) in der Nähe des Lenkergriffs. Die kompakte Einheit ist mit Wipp- und Tipp-Tasten bestückt, die sich mit dem Daumen betätigen lassen. Damit kann man blitzschnell die Modi oder verschiedene Screens auf dem Display durchsteppen.

Purion – Klein aber fein

Das minimalistische Purion lenkt den Blick auf das Wesentliche.

Als einziges der Bosch Displays ist das Purion Bildschirm und Remote Control zugleich. Denn es wird direkt am Lenkergriff montiert. Die Plus-Minus Taster sind am abschrägten Gehäuse leicht mit dem Daumen erreichbar. Außerdem sitzt an der Unterseite der Taster für die Schiebehilfe. Trotz seiner kompakten Maße ist der Bildschirm mit großen Lettern gut ablesbar. Das Purion schaltet die Basisfunktionen und informiert über die wichtigsten Fahrdaten: Fahrmodus, Reichweite, Tripdistanz, Gesamtdistanz und Akku-Ladestand

Fazit: Ganz im Sinn des Namens ist das Purion „pur“ und spartanisch ausgestattet. Das Display sitzt außen am Lenker und damit im Vergleich zu den anderen Bosch Displays nicht ganz optimal im Blickfeld. In der Praxis sind aber alle Grundfunktionen vorhanden, die man im normalen Gebrauch eines Stadt- und Alltags-E-Bikes benötigt. Wer keinerlei spezielle oder hippe Anzeigen braucht, kann ein Purion Display natürlich auch an einem sportlichen E-Bike einsetzen. Ein weiteres Argument ist sicher der günstige Preis.

Kiox – Modern und Kompakt

Seit kurzem gibt es das Kiox in zwei Versionen: Einmal das ursprüngliche Modell (System 2) mit zwei Bedientasten unterhalb des Displays, und als Kiox 300, kompakter und ohne die beiden Tasten. Das 300 ist Teil des neuen, voll vernetzten Smarten Systems (mehr dazu im separaten Absatz weiter unten). Beide Kiox bestehen aus dem Display, das ideal in der Mitte des Lenkers sitzt, und der Remote Control Fernbedienung außen am Lenkergriff. Der Bildschirm ist mit 1,9 Zoll Diagonale zwar relativ klein, aber dank knackiger Schärfe und leuchtenden Farben sehr gut lesbar. Das Display wird mit Hilfe von Magneten am Halter fixiert und lässt sich in sekundenschnelle abnehmen. Das KIOX besitzt umfangreiche Funktionen. In der obersten Zeile wird stets der aktuell gewählte Fahrmodus angezeigt, sowie der Batterie-Ladestand in Prozent. Weitere Datenfelder im zentralen Sichtfenster sind kombinierbar: Man kann sich beispielsweise Leistung (Watt), Tagesstrecke, verbleibende Reichweite und Geschwindigkeit anzeigen lassen.

Bluetooth Schnittstelle

Das Kiox lässt sich mit dem Smartphone koppeln. Partner ist dann die App eBike Connect, mit deren Hilfe sich beispielsweise die Darstellung des Displays ändern lässt. Wichtigstes Feature ist jedoch die Aufzeichnung und Übertragung von Fitnessdaten. In der App oder am PC lassen sich darüber hinaus Routen planen und für eine minimalistische Navigation ans Kiox übertragen. Firmware Updates werden ebenfalls über die Bluetooth Schnittstelle aufgespielt. Top: Eine USB-Buchse dient zum Laden externer Geräte wie Smartphone oder GPS-Gerät.

Fazit: Das Kiox System 2 ist ein kompakter Allrounder, der mit seinen Fitness-Features vor allem sportliche E-Biker unterstützt. Eine gute Wahl auch fürs E-Mountainbike, denn sein kompaktes Gehäuse und das kratzfeste Displayglas halten selbst harte Geländeeinsätze aus.

Nyon – Vielseitige Kommandozentrale

Auf dem großen Screen des Nyon hat man stets alle Daten im Blick.

Das Nyon ist von den Abmessungen her das größte der Bosch Displays. Vom 3,2 Zoll großen Bildschirm profitiert vor allem seine Funktion als vollwertiges Navigationssystem. Aber nicht nur die Ablesbarkeit von Landkarten ist damit besser, auch alle anderen Screens lassen sich deutlich aufgeräumter und übersichtlicher darstellen. Wie das Kiox zählt das Nyon zur System 2 Sparte unter den Bosch-Typen: Via Bluetooth kann es sich mit dem Smartphone und der eBike Connect App koppeln. Darüber hinaus kann das Nyon sogar über WiFi direkt mit dem PC kommunizieren. Das macht das Planen und Austauschen von Routen noch komfortabler. Das Nyon sitzt in optimaler Blickrichtung mittig am Lenker beziehungsweise auf dem Vorbau. Obligatorisch ist die Kabelverbindung zur Remote Control in der Nähe des Lenkergriffs.

Fazit: Mit seinem großen Screen und den komfortablen Navigations-Features ist das Nyon eine gute Wahl für Tourenfahrer und Reiseradler auf Asphalt und befestigten Untergründen. Via Smartphone und App lassen sich individuelle Screens konfigurieren. Sportliche Fahrer freuen sich über die Aufzeichnung und Analyse von Fahr- und Fitnessdaten.

Neu bei Bosch – Das Smarte System

Das Smartphone erweitert die Möglichkeiten des E-Antriebs .

Bereits im letzten Jahr mit Kiox 300 und der LED-Remote eingeführt, wird das „Smarte System“ nun ständig durch Geräte erweitert. Aktuell ist es das brandneue Intuvia 100 Display, das wir euch in Kürze hier im Magazin vorstellen werden. Beim smarten System wird das Smartphone zur zentralen Steuerzentrale. Die eBike Flow App entlockt dem Antriebssystem viele weitere Features. Zum Beispiel die Feinjustierung der Fahrmodi generell und sogar ganz neue Unterstützungsstufen wie Cargo (Lastenrad) oder Auto (Anpassung bei Anstiegen oder Gegenwind).

Weitere Infos über die jüngsten Bosch Neuheiten erfährst du in diesem Magazinartikel