Trail Schwierigkeitsgrade

Trail Schwierigkeitsgrade

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BLAU – leicht

Singletrails sind keine Schotterstraßen, dafür gibt es keine Bewertung. Singletrail-Biken heißt schmale Wanderwege fahren. Und solche Wege können naturgemäß (Betonung auf Natur) sehr unterschiedlich ausschauen: Wanderwege im Hochgebirge sind logischerweise anspruchsvoller als flowige Pfade durch den Wald im Sauerland. Bei der Schwierigkeit Blau reden wir von Wanderwegen ohne größere Stufen, verblocktem Untergrund oder ausgesetztem Gelände. Typisch dafür sind z.B. Panorama-Wanderwege, die in den Alpen oft am Hangrücken entlang zwei Ortschaften verbinden. Die Herausforderung in der Klasse „Blau“ bedeutet, dass man auf der (schmalen) Wanderweg-Spur bleibt und sich sehr schnell eine gute Bremstechnik aneignet: Im Gegensatz zu den üblichen Schotterwegen musst Du selbst auf einfachen Singletrails 10x schneller (situationsgerecht) auf ständig wechselndes Gelände reagieren. Das ist ja gerade der Spaß. Mit etwas Übung, Balance und halbwegs intakter sportlicher Motorik ist man aber schnell drin und mit dabei.

ROT – ambitioniert

Es wird ziemlich spannend. Der Wanderweg (Singletrail) ist schon deutlich anspruchsvoller zu fahren. Stufe Rot heißt Erosionsrinnen, Wurzeln, kleine Stufen, flache Treppen oder enge Kurven. Recht steil kann es auch sein. Gute Fahrtechnik und Erfahrung sind notwendig. Du brauchst Konzentration, Körperspannung und vor allem 100% Bremskontrolle.

SCHWARZ – fortgeschritten

Die Königsklasse. Hier reden wir von Wanderwegen, die selbst den Leuten zu Fuß einiges abverlangen. Umso anspruchsvoller wird es mit dem Bike. Wer da jede Passage ohne „touch down“ (Fuß runter) schafft, gehört zu den Cracks. So ein Singletrail hat alles: Fette Wurzeln, hohe Absätze, Geröll, Treppen und immer wieder super enge Kehren. Hier hilft nur Üben und nochmals üben. In einer steilen Kletterwand kann ich an der Schlüsselstelle nicht so einfach sagen „….jetzt gehe ich nicht mehr weiter…“ Beim Biken schwebt man aber weder in der Luft, noch hängt man in der Eigernordwand – wenn’s mal sehr kitzlig wird, dann steigt man einfach ab. Selbst sehr gute Biker/innen müssen bei einem typischen schwarzen Singletrail immer wieder mal Passagen tragen oder schieben. Das hilft der Psyche beim ausprobieren von unbekanntem Singletrails – Tragen oder Schieben geht im Zweifelsfall immer.

VIOLETT – extrem

Das sind Singletrails, die erlauben keinen Fahrfehler. Punkt. Sonst gehst Du ab – und das mit ungewissem Ausgang. Nur für die Experten unter den Experten. Violett machen wir nicht in unseren Kursen! Ein Vertreter dieser Klasse ist der Piz Umbrail, wo schon der Zustieg zur Abfahrt schwarz bis violett zu bewerten wäre.


Anmerkung: Es ist fast unmöglich, eine Tour zu finden, die über 10 Kilometer gleichmäßig in nur einer Schwierigkeitklasse dahinzieht. Zwischendrin kann es auch in einer „blauen“ Tour „schwarz“ werden. Eventuell gibt es eine sehr steile Treppe oder eine abschüssige Stelle: In dem Fall werden die Meisten absteigen und schieben. Es macht schließlich keinen Sinn, eine Tour mit Schwarz zu bewerten, nur weil 30 Meter vom blauen Singletrail die Schwierigkeit „Schwarz“ aufweist. Das heißt, in der Praxis wird man immer wieder an besonderen Stellen sein Bike schieben oder tragen müssen – egal ob Du auf Blau, Rot oder Schwarz unterwegs bist.