E-Bike Pflege

E-Bike Pflege

Die wichtigsten Tipps für dein E-Bike.

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Moderne E-Bikes bieten viel Technik auf engem Raum, maximale Integration und viel Leistung am Antrieb. Durch diese Features ergeben sich ein paar Besonderheiten in puncto Pflege und Wartung, die du beachten solltest. Wir zeigen dir, wie du dein E-Bike waschen und auf welche Verschleißteile du ein besonderes Auge haben solltest und welche Pflegemittel du am besten verwendest.

Inhalt

Handling eines E-Bikes

Von einem normalen Fahrrad mit Kettenschaltung weiß man: Beim Schaltvorgang weiter pedalieren, aber den Druck vom Pedal nehmen. Bei den meisten E-Bikes findet keine Kommunikation zwischen Schaltung und Motormanagement statt, so dass der E-Motor auch während des Schaltvorgangs mit der gleichen Leistung weiter antreibt. Die einzige Ausnahme bildet der Shimano Steps Motor in Verbindung mit den Shimano Di2-Schaltgruppen.

Wie schaltet man also richtig? Um den Kettenantrieb nicht zu überlasten, sollte man den eigenen Druck auf dem Pedal während des Schaltvorgangs fast komplett wegnehmen und die Gänge nacheinander durchschalten, um die Last auf den Antriebsstrang so gering wie möglich zu halten. Mehrere Gänge auf einmal zu schalten ist an den meisten E-Bikes sowieso nicht möglich, doch könnten schnelle Finger das Überspringen von einzelnen Gängen trotzdem provozieren.

Reinigung

Die elektronischen Bauteile an E-Bikes sind zwar gedichtet und relativ robust, trotzdem sollte man ein paar Kleinigkeiten beachten, um die Langlebigkeit des Systems zu erhöhen. Genau wie am normalen Bike, sollte man die Verwendung von Dampfstrahlern und Hochdruckreinigern vermeiden. Der hohe Wasserdruck wäscht das Fett aus den Kugellagern und presst Wasser in Zwischenräume, wo es nichts verloren hat.

Am besten wäscht du dein E-Bike mit einem Gartenschlauch, nimmst vorher den Akku raus und deckst die Kontakte sowie das Display und die Bedienelemente mit einer Folie oder einem Tuch ab. Anschließend solltest du das Bike mit geöffneter Akkuklappe gut trocknen lassen. Die Kontakte zum Akku sind zwar beschichtet und korrosionsgeschützt, allerdings kannst du hin und wieder etwas Kontaktfett anbringen.

Pflege

Mittlerweile bieten einige Hersteller für Pflegeprodukte spezielle Mittel für E-Bikes an. Teilweise sind diese Produkte kleine Marketing-Gags, andere Pflegeprodukte sind allerdings durchaus sinnvoll. E-Bike-Kettenöle sind zum Beispiel druckbeständiger und für die höhere Belastung des Antriebs ausgelegt und die E-Bike- Korrosionsschutzsprays sind verträglicher für die Kunststoffteile und Kontakte von E-Bikes.

Im Prinzip fällt die Wartung an E-Bikes allerdings nicht viel anders aus als an normalen Bikes. Ein regelmäßiges Säubern und Ölen des Antriebs ist notwendig und bei Fullies sollte das Fahrwerk regelmäßig gepflegt werden. Näheres zur Wartung eines Fullys findest du hier:

Verschleißteile

Die erhöhte Antriebsleistung und das Mehrgewicht des Elektroantriebs haben spürbaren Einfluss auf die Verschleißteile. Aus diesem Grund sollte man regelmäßig den Zustand der Kette, Kassette, Bremsbeläge und Bremsscheiben überprüfen. Werden Kette und Bremsbeläge rechtzeitig erneuert, bevor die Verschleißgrenze überschritten wurde, können Kassette und Bremsscheibe weiter verwendet werden und müssen nicht direkt mit getauscht werden.

Ein Tipp um die Lebensdauer des Kettenantriebs zu erhöhen und gleichzeitig die Reichweite der Akkuladung zu maximieren: Nutze deine Gangschaltung wie an einem normalen Bike. Wenn du mit dem gleichen Gang nach einer roten Ampel beschleunigst, mit dem du vorher an der Ampel angekommen bist, muss der Motor viel Energie über die Kette auf die Kassette übertragen. Schaltest du jedoch vor der Ampel in einen leichteren Gang und während des Beschleunigens wieder schrittweise hoch, so muss der Motor weniger hart arbeiten und der Zug auf der Kette ist geringer.

Service und Inspektionen

Je nach Häufigkeit der Nutzung des E-Bikes solltest du dein Bike einmal im Jahr zum Service bringen um Verschleißteile, Laufräder, Fahrwerk etc. überprüfen zu lassen. Wie oben schon angesprochen, lässt sich die Lebensdauer mancher Verschleißteile etwas verlängern, wenn man die Verschleißgrenze nicht überschreitet. Besonders E-MTB Fullies brauchen aufgrund der beweglichen Bauteile etwas mehr Aufmerksamkeit.

Vor jeder Fahrt

Viele Radfahrer schenken ihren Bikes zu wenig Aufmerksamkeit. Die Bikes werden monatelang gefahren, ohne einmal Schrauben nachzuziehen oder den Luftdruck im Fahrwerk oder in den Reifen zu prüfen. Ein Fahrrad soll möglichst leicht gebaut sein und ist mit seinen offen liegenden Schaltkomponenten, Laufrädern mit Speichen-Konstruktion und sensiblen Fahrwerken das wartungsintensivste Fortbewegungsmittel. Aus diesem Grund solltest du vor oder nach jeder Fahrt ein paar kleine Checks durchführen.

  • Alle Schraubverbindungen prüfen
  • Kette schmieren
  • Luftdruck in den Reifen prüfen
  • Funktion der Bremsen prüfen
  • Verschleiß der Bremsbeläge prüfen
  • Speichenspannung prüfen
  • Akkustand prüfen
  • Reifenprofil prüfen

Besonderheiten im Winter

In der kalten Jahreszeit und gerade bei Schmuddelwetter gibt es noch ein paar Extrapunkte zu beachten. Sind die Straßen mit ordentlich Salz gestreut, solltest du dein Bike besonders regelmäßig waschen und vor allem den Antrieb vom Salz befreien. Korrosionsschützende Maßnahmen wie Kontaktfett oder Korrosionsschutzsprays sind ebenfalls zu empfehlen.

Die Reichweite deines E-Bikes wird im Winter schrumpfen und wenn du dein Bike nicht bei Plusgraden lagern kannst, solltest du den Akku entnehmen und mit ins Haus nehmen. Hast du eine große Runde mit deinem E-Bike gedreht und möchtest den Akku aufladen, so solltest du ihm eine kleine Akklimatisierungsphase geben, bevor du den eiskalten Akku direkt an das Ladegerät hängst.

Lange Standzeit

Wenn du eher nicht der Typ bist, der im Winter Rad fährt und das E-Bike dann ein paar Monate nicht bewegt, solltest du sicherstellen, dass der Akku eine Ladung von 30 – 60% hat. Benutzt du den Akku mehr als 6 Monate überhaupt nicht, lädst ihn nicht und betätigst auch die Aktivierungstaste auf dem Akku nicht, wird er sich aufgrund von Sicherheitsmaßnahmen deaktivieren. Das Deaktivieren des Akkus kannst du jedoch durch einen kurzen Druck auf die Aktivierungstaste am Akku verhindern.